• Язык:
    Немецкий (Deutsch)
Источник:
  • Nicolai Gumiljov. Ausgewählte Gedichte. Oberbaum Verlag GmbH. 1988.

Kapitäne

I.

Zwischen Felsen und drohenden Riffen,
über grünliche Wogen daher
ziehen rauschende Segel von Schiffen
in der Arktis, im südlichen Meer.

Kapitäne die fliegenden leiten,
sie, Entdecker von anderem Land,
denen Stürme nicht Schrecken bereiten,
denen Strudel und Sandbank bekannt,

denen Salzluft, nicht Staub alter Karten
auf dem Meere durchdrungen die Brust,
die im voraus, durch Nadeln auf Karten
ihren mutigen Weg schon gewußt,

die, des Hafens der Heimat gedenkend,
stehen kühn auf dem zitternden Steg,
und, den Stock um die Stiefel hin schwenkend,
schlagen Fetzen von Meerschaum hinweg,

oder, Aufruhr im Schiffe entdeckend,
reißen rasch die Pistole hervor —
und das Gold von den Spitzenmanschetten,
den brabantischen, wirbelt empor.

Mögen Wellen sich tobend auch heben,
peitscht auch Sturm sie zum Himmel hinauf,
läßt doch keinen Gewitter erbeben,
und die Segel rollt keiner doch auf.

Wurden Feiglingen wohl solche Hände,
solch ein sicheres Auge geschenkt,
die, es gegen die Feinde zu wenden,
unerwartet das Kriegsschiff gelenkt,

die's verstehn, mit der Kugel von ferne
zu erjagen den riesigen Wal
und zu sehn zwischen zahllosen Sternen
eines Leuchturms bewahrenden Strahl?

II.

O ihr, die ihr tragt Grüne Tempel im Namen,
dem Kompasse folgend auf düsterem Meer,
Gonzalo und Cook, La Perouse und da Gama,
Kolumbus von Genua, Träumer und Herr!

Karthagischer Hanno, du Fürst Senegambiens,
du, Seefahrer Sindbad, Odysseus, du Held —
es donnern von eurem Triumph Dithyramben
die Wogen, die grau gegen Felsen geschnellt!

Flibustier, im Hafen in Finsternis lebend,
dort wo ihr wie Hunde den Goldschatz bewahrt,
ihr, schweifende Araber, Glauben erstrebend,
ihr Ersten auf Flößen, ihr Ersten auf Fahrt!

Und alle, die wollen, die suchen, die wagen,
die, denen verhaßt ward des Vaterlands Trott,
die das, was die Weisen, die Grauköpfe sagen,
nur anhörn mit Lachen und pfeifendem Spott!

Wie seltsam, zu leben mit euch, euren Träumen,
und Namen zu flüstern, die lange vertraut,
und jäh zu erraten, was euch in den Räumen
der Tiefe das Meer hat zusammengebraut!

Und noch gibt es Länder — wie einst, will mir scheinen —,
die nie noch betreten ein menschlicher Fuß,
wo Riesen noch leben in sonnigen Hainen,
wo Perlen noch glänzen im durchsicht'gen Fluß.

Und duftendes Harz tropft von Bäumen ganz leise.
«Kommt schnell», jedes Blatt aus dem Blätterdach ruft,
«die Rosen blühn röter als Purpur der Kaiser,
der Bienen Dukatengold schwärmt durch die Luft!»

Und Vögel und Zwerge im Streit in der Ferne
und lieblich und zart junger Mädchen Profil…
Als seien noch längst nicht gezählt alle Sterne,
noch nicht die Entdeckung der Erde am Ziel!

III.

Ragt auf Felsen in den Himmel
erst die Festung, hoch gebaut,
drängt zum Hafen das Gewimmel
der Matrosen froh und laut.

Dort schlürft in der Kneipe Cidre,
schwatzend laut, ein alter Mann,
und er prahlt, daß er die Hydra
mit der Armbrust töten kann.

Und es klingen Zaubersprüche
schwarzer Mädchen durch die Luft,
und von Speisen, aus der Küche
kommt ein süßer, schwerer Duft.

Und beim Spiel mit falschen Karten
in dem schmutzigen Lokal
Gauner auf den Morgen warten,
sich betrügend Mal um Mal.

Schön ist's, auf den Docks zu laufen,
sich zu legen dort aufs Ohr
und sich in der Nacht zu raufen
mit Soldaten aus dem Fort.

Oder Damen, feinen, fremden,
abzubetteln frech zwei Sous,
ihnen Äffchen aufzudrängen
und den Nasenring dazu.

Und dann bleich vor Wut zu werden,
zu verdrehn die Augen wild,
wenn man auf zerstampfter Erde
würfelnd all sein Geld verspielt.

Doch des Tollkrauts Rufe schweigen,
trunkne Worte schnell verwehn,
wenn sie ruft, aufs Schiff zu steigen,
durch sein Rohr der Kapitän.

IV.

Doch gibt's auf Erden andre Gegenden,
gequält vom Mondeslicht, dem bleichen.
Für die in Mut und Kraft sich Regenden
sind nimmermehr sie zu erreichen.

Auf Wellen, stets im Tanz sich wiegenden,
hin durch ihr Glänzen, durch ihr Singen
jagt dort daher das Schiff des Fliegenden
Holländers jäh in wilden Sprüngen.

Das Riff, die Sandbank droht ihm nimmermehr;
doch — Licht des Unglücks und der Trauer —
strahlt von dem Schiff des Elmslichts Schimmer her,
bedeckend Borde ihm und Taue.

Es lenkt das übern Abgrund gleitende
mit einer Hand — sie treift von Blute —
der Kapitän, der sicher leitende.
Die andre Hand greift nach dem Hute.

Und ein Gedanke voller Schaurigkeit
ließ seiner Männer Schar erbleichen.
So unbeschreiblich, voller Traurigkeit
schaun auf der Feuerstatt die Leichen.

Und wenn die Schiffer, ziehend ihre Bahn,
begegnen ihm zur Morgenstunde,
gab ew'ge Ahnung ihnen, die ihn sahn,
von einem nahen Schrecknis Kunde.

Vom Geisterschiff, dem ruhlos hetzenden,
schrieb man unendlich viel Geschichten,
vor allem eine mit entsetzenden,
geheimnisträchtigen Berichten,

daß irgendwo ein Grenzgebiet sich dehnt —
auf, zu des Steinbocks Wendekreise! —
wo für den Kain-gleichen Kapitän
begann die grauenvolle Reise.


Перевод стихотворения Николая Гумилёва «На полярных морях и на южных…» на немецкий язык.

На полярных морях и на южных…

На полярных морях и на южных,
По изгибам зеленых зыбей,
Меж базальтовых скал и жемчужных
Шелестят паруса кораблей.

Быстрокрылых ведут капитаны,
Открыватели новых земель,
Для кого не страшны ураганы,
Кто изведал мальстремы и мель,

Чья не пылью затерянных хартий, —
Солью моря пропитана грудь,
Кто иглой на разорванной карте
Отмечает свой дерзостный путь

И, взойдя на трепещущий мостик,
Вспоминает покинутый порт,
Отряхая ударами трости
Клочья пены с высоких ботфорт,

Или, бунт на борту обнаружив,
Из-за пояса рвет пистолет,
Так что сыпется золото с кружев,
С розоватых брабантских манжет.

Пусть безумствует море и хлещет,
Гребни волн поднялись в небеса,
Ни один пред грозой не трепещет,
Ни один не свернет паруса.

Разве трусам даны эти руки,
Этот острый, уверенный взгляд
Что умеет на вражьи фелуки
Неожиданно бросить фрегат,

Меткой пулей, острогой железной
Настигать исполинских китов
И приметить в ночи многозвездной
Охранительный свет маяков?


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